Literatur der Romantik

1. Definition und Grundgedanke

Die literarische Epoche der „Romantik“ begann am Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte bis Mitte des 19. Jahrhunderts an. Wir unterscheiden drei Perioden der Romantik:

1798-1804

Frühromantik

Jenaer Romantik

1804-1818

Hochromantik

Heidelberger Romantik

1816-1835

Spätromantik

Berliner Romantik

Durch den Verfall der Feudalgesellschaft wurde das Selbstbewusstsein des Bürgertums gestärkt. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde der Rheinbund gegründet. Die Preußischen Reformen, die Niedergang von Napoleon und der Wiener Kongress veränderten Europa nachhaltig.

Romantische Literatur wurde in Volkssprache verfasst. Der Begriff romantisch umfasst das Sinnliche, Abenteuerliche und Gruselige. Es fand eine Abwendung von Rationalität hin zur Natur statt. Die Romantiker wollten den Dualismus, der sich durch die literarischen Bewegungen Aufklärung und Sturm und Drang herausgebildet hatte, auflösen – zugunsten einer Einheit von Verstand und Gefühl.

Was ist der Unterschied zur Klassik?

Im Gegensatz zum Streben nach Vollendung, Klarheit und Ordnung waren die Romantiker interessiert an Unendlichkeit, Dunkelheit und dem Überwinden von Grenzen.

Für die Romantiker war die Phantasie das Maß aller Dinge. Die Trennung zwischen Wissenschaft und Poesie, zwischen Wirklichkeit und Traum sollte durchbrochen werden. Die Romantiker strebten eine Verschmelzung von Kunst und Literatur an. Ihr Ziel war es, alle Lebensbereiche zu poetisieren. Dinge, die als unvereinbar galten, wurden vereint:\

  • Verstand- Gefühl
  • Verstand- Einbildungskraft
  • Realität- Irrealität
  • Objektivität - Subjektivität

Die Romantik strebte nach einer Universalpoesie.

Die Romantik ist eine Gegenströmung zur Aufklärung. Die Romantiker wendeten sich vom Geschehen der Gegenwart ab und verherrlichten das Mittelalter. Eine subjektive Weltanschauung prägte die Philosophie der Romantik.

2. Textformen und Gattungen

Motive der Romantik waren Sehnsucht, die Nacht sowie die Verbindung mit der Natur. Weitere beliebte Motive waren Spiegel, das Überschreiten von Schwellen (beispielsweise Fenster und Türen), Wanderlust und Doppelgänger. Das Wechselspiel der Gegensätze führte oft zu Ironie.

Häufige Schauplätze von romantischen Geschehen waren Friedhöfe, alte Gemäuer und Spukschlösser usw. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von schwarzer Romantik. Hier sind die Motive häufig beklemmend und reichen von Drogen über Geister bis hin zu Depressionen, Wahnsinn und Tod.

Generell können die Werke der Romantik als wenig kritisch bezeichnet werden. Im Vordergrund standen die Gefühlswelt und das Unbewusste. Beliebte literarische Formen waren Bildungs- und Schauerromane, Volkslieder, Sagen, Märchen und Kunstmärchen. Es entstanden Sammlungen von Volkspoesie. Beispiele hierfür sind die grimmschen Kinder- und Hausmärchen sowie die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn von Arnim von Brentano.

  • Märchen

Die Romantiker wählten die Form der Märchen und ließen Romanfiguren in ihnen agieren, die dem Mittelalter entlehnt waren. Die Märchen boten Gelegenheit, das Wunderbare mit dem Realen zu verknüpfen. Wir sprechen in diesem Fall von Kunstmärchen. Ein Beispiel ist Tiecks Der blonde Eckbert.

  • Dramatik

Das Drama spielte in der Romantik eine untergeordnete Rolle und war oft als Lesedrama konzipiert. Beliebt waren Geschichtsdramen. Beispiele hierfür sind Die Gründung Prags von Brentano oder Der letzte Held von Marienburg von Eichendorff. Noch heute gern aufgeführt wird Tiecks Komödie Der gestiefelte Kater. Tieck kritisierte damit das Illusionstheater.

  • Roman

Ähnlich wie das Drama spielte der Roman eine geringe Rolle in der Romantik. In der Frühromantik finden wir häufig den Bildungsroman. Das Interesse an Schauermärchen wuchs. Zudem vermischten sich Lieder, Gedichte und Volkssagen. Eine wichtige Gattung ist ebenfalls die Novelle, die aufgrund ihres offenen Endes sehr beliebt bei romantischen Dichtern war.

  • Lyrik der Romantik

Die Lyrik der Romantik war volkstümlich geprägt und beschäftigte sich häufig mit der Natur. Sie bediente sich der Mittel des Volksliedes und repräsentierte das Wunderbare, das Geheimnisvolle und die Sehnsucht.

Das folgende Gedicht von Joseph von Eichendorff ist beispielhaft für romantische Motive:

Sehnsucht

Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!

Zwei junge Gesellen gingen
Vorüber am Bergeshang,
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden Felsenschlüften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
Von Quellen, die von den Klüften
Sich stürzen in die Waldesnacht.

Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die überm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommersnacht.

3. Die Zentren der Romantik: Autoren und Werke

3.1 Frühromantik

Die Frühromantik bewegt sich um den Kreis von Novalis, Veith und den Brüdern Schlegel in Jena. Erste Literaturzeitschriften entstanden, auch die Beschäftigung mit internationaler Literatur war nicht unüblich. Vor allem die Frühromantiker setzten die Synthese der Widersprüche um.

  • August Wilhelm Schlegel (1767-1845) Jon
  • Friedrich Schlegel (1772-1829) Gespräch über die Poesie
  • Novalis (1772-1801) Heinrich von Ofterdingen
  • Dorothea \ Veit (1764-1839) Geschichte des Zauberers Merlin

3.2 Hochromantik

Die Arnims, Brentano und von Eichendorff waren in Heidelberg tätig. Hinzu kamen unter anderem die Werke der Brüder Grimm. Die Hochromantik förderte die Volkspoesie.

  • Achim von Arnim (1781-1831) Des Knaben Wunderhorn
  • Bettina von Arnim (1785-1859) Goethes Briefwechsel mit einem Kinde
  • Clemens Brentano (1778-1842) Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl, Loreley
  • Joseph \ Freiherr von Eichendorff (1788-1857) Die Zauberei im Herbste
  • Jakob \ Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) Kinder- und Hausmärchen
  • Adalbert \ von Chamisso (1781-1838) Peter Schlemihls wundersame Geschichte

3.3 Spätromantik

Als Zentrum der Spätromantik gilt Berlin. Bekannte Vertreter waren Tieck, E.T.A. Hoffmann, Bettina von Arnim und de la Motte Fouqué. Außerhalb von Berlin wirkten Eichendorff und Schlegel, Uhland und Schelling. Die Spätromantik wirkt oft kitschig und reaktionär.

  • Ludwig Tieck (1773-1853) Phantasus. Eine Sammlung von Mährchen, Erzählungen, Schauspielen und Novellen, Dichterleben
  • E. T. A. Hoffmann (1776-1822) Nußknacker und Mausekönig, Nachtstücke („Der Sandmann“,„Das steinerne Herz“ …)
  • Caroline de la Motte Fouqué (1773-1831) Resignation
  • Ludwig \ Uhland (1787-1862) Alte Hoch- und Niederdeutsche Volkslieder

3.4 Schwarze Romantik

Die Helden der schwarzen Romantik sind häufig leidenschaftlich, persönliches Glück bleibt ihnen jedoch versagt. Beispiele der schwarzen Romantik können in den grimmschen Kinder und Hausmärchen gefunden werden.

Weitere Beispiele aus Deutschland sind:

  • Der \ Runenberg von Ludwig Tieck
  • Die Elixiere des Teufels von E.T.A. Hoffmann

Besonders viele Vertreter finden sich in angelsächsischer Literatur:

  • Mary Shelley (1797-1851) Frankenstein
  • Lord Byron (1788–1824) Childe Harold’s Pilgrimage
  • John William Polidori (1795-1821) The Vampyr

3.5 Philosophische Werke

  • Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre von Fichte
  • Ideen zu einer Philosophie der Natur von Schelling

4. Steckbrief Romantik 

Zeitraum:

Perioden:

Kerngedanke/Schlüsselwörter:

Textformen:

Werke:

Autoren:

Fragen & Antworten

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