Was ist AD(H)S?

Die Bezeichnung ADHS steht für die international anerkannte Diagnose der „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung“. Da Hyperaktivität nicht zwangsläufig zum Erscheinungsbild gehören muss, wird in manchen Fällen auch nur von ADS, also „Aufmerksamkeits-Defizit-Störung“, gesprochen.

AD(H)S ist eine neurobiologische Störung des Gehirns, bei der Informationen von außen nicht richtig aufgenommen und weiterverarbeitet werden. Diese Störung führt zu erheblichen Auffälligkeiten im Einzel- sowie Gruppenverhalten und erschwert konzentriert und nachhaltig zu arbeiten.

AD(H)S gehört aktuell zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten im Kinder- und Jugendalter. So sprechen Wissenschaftler bei 3-7% der Kinder im schulpflichtigen Alter von AD(H)S. Damit sind im Schnitt ca. 500.000 Kinder in Deutschland betroffen. Bei Jungen kommt AD(H)S zudem öfters vor als bei Mädchen.

Wie äußert sich AD(H)S?

Als Aufmerksamkeitsstörung kann AD(H)S mit oder ohne Hyperaktivität auftreten. Die beiden Formen werden oft charakteristisch als „Zappelphilipp“ oder „Hans-guck-in-die Luft“ beschrieben. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Kinder mit ADHS meist als sehr anstrengend erlebt werden, während ADS-Kinder weniger auffallen und angepasst erscheinen.

Grundsätzlich lassen sich drei Kernsymptome bei Aufmerksamkeitsstörungen festhalten: Impulsivität, Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität.

Kennzeichnend für das ADS-Kind ohne Hyperaktivität ist ein hervorstechend unaufmerksames und impulsives Verhalten.

Welche Symptome lassen sich bei ADS beobachten?

  • Vergesslichkeit und schlechtes Kurzzeitgedächtnis
  • Zerstreutheit
  • leichte Ablenkbarkeit
  • wenig Durchhaltevermögen
  • Stimmungsschwankungen und heftige Gefühlsausbrüche
  • wenig Frustrationstoleranz
  • unüberlegte Handlungen
  • ungeduldiger Charakter
  • taktloses und unachtsames Verhalten

Das ADHS-Kind tritt neben den beschriebenen Punkten besonders durch folgende Auffälligkeiten hervor:

  • motorische Unruhe
  • Ruhelosigkeit
  • plötzliche Bewegungen und Bewegungsdrang
  • Hand- und Fußaktivität beim Reden

Es ist wichtig zu beachten, dass die erwähnten Punkte bei Kindern mit und ohne AD(H)S zu beobachten sind. So gehört es schlichtweg zum kindgerechtem Verhalten, dass Kinder Freude an körperlicher Bewegung zeigen und sich für verschiedenste Dinge begeistern lassen.

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Um wirklich von AD(H)S zu sprechen, treten diese Anzeichen jedoch besonders ausgeprägt auf und passen nicht in das altersentsprechende Bild des Kindes. Gleichzeitig ist ein konzentriertes und strukturiertes Verhalten beinahe unmöglich und die Störung wird begleitet durch weitere Probleme wie zum Beispiel Aggressivität, mangelndes Selbstbewusstsein oder schlechte soziale Integration.

Zu betonen bleibt, dass AD(H)S Kinder nicht weniger intelligent sind. Der Grund für Begleitprobleme wie zum Beispiel mangelnde Schulleistungen ist, dass betroffene Kinder ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen können. AD(H)S Kinder wollen, aber können oft nicht. Sie zeigen dazu auch sehr positive Persönlichkeitsmerkmale wie Schlagfertigkeit, Kreativität oder Begeisterungsfähigkeit.

Woher kommt AD(H)S?

Betroffene Eltern quälen oft Fragen wie:
„Machen wir bei der Erziehung etwas falsch?“,
„Ist unser Kinder in der Schule überfordert?“ oder
„Liegt unserem Kind etwas auf der Seele?“.
Die aktuelle Forschungslage zum Thema AD(H)S kann diese elterlichen Ungewissheiten ganz klar mit „Nein“ beantworten.

Wissenschaftlich belegt sind folgende Zusammenhänge:

  • Eine neurobiologische Funktionsstörung des Gehirns ist die Ursache für AD(H)S
  • AD(H)S Kinder zeigen eine besondere Art der Informationsverarbeitung im Gehirn: Reize aus der Umwelt werden nicht optimal aufgenommen, verarbeitet und gespeichert. Ein Kind mit AD(H)S nimmt alle Einflüsse aus der Umwelt auf, ohne diese zu filtern und zu gewichten.
  • Diese Art der Informationsaufnahme und -verarbeitung wird im Handeln sichtbar.

Konkret bedeutet dies, dass ein AD(H)S-Kind in bestimmten Situationen mehr Informationen als nötig aufnimmt und sich gleichzeitig von unwichtigen Dinge ablenken lässt. In anderen Momenten registriert ein Kind mit AD(H)S nur unzureichende Reize der Außenwelt, wodurch es wichtige Details übersieht. Ein Schulkind mit AD(H)S nimmt beispielsweise das Tuscheln seines Banknachbars gleichbedeutend zur Aufgabenstellung der Lehrerin oder dem Schreien der Kinder auf dem Sportplatz wahr. Das Ergebnis kann impulsives und unkontrolliertes Verhalten sein.

AD(H)S meint somit kein Erziehungsproblem. Man kann auch nicht sagen, dass sich AD(H)S-Kinder gewollt unartig verhalten. Es handelt sich im Gegenteil um eine Erkrankung, deren soziale Auswirkungen durch entsprechende Therapiemaßnahmen eingegrenzt werden können. Da die Ursache nicht im Verhalten des Kindes liegt, tritt AD(H)S auch im Jugend- und Erwachsenenalter auf. Um zu entscheiden, wie mit möglichen Auffälligkeiten umgegangen wird, muss zunächst geklärt werden, ob tatsächlich von AD(H)S die Rede ist.

Wie stelle ich AD(H)S fest?

So facettenreich das Phänomen AD(H)S in Erscheinung tritt, genau so umfassend ist auch der Weg zur Diagnose. Es gibt keinen einzelnen Test, der allein die Feststellung einer AD(H)S Erkrankung erlaubt. Für eine sichere Diagnose bedarf es vielmehr einer Herangehensweise, die das Gesamtbild eines Kindes betrachtet.

So muss zunächst einmal die Lebensgeschichte des Kindes berücksichtigt werden. In Gesprächen mit den Eltern, dem betroffenen Kind und wenn möglich anderen Erziehungspersonen werden die bisherige Entwicklung des Kindes und der Alltag nachgezeichnet. Ziel ist es, einschätzen zu können, wie sich das Kind in verschiedenen Situationen verhält und welche Risikobedingungen (z.B. betroffene Geschwisterkinder) vielleicht gegeben sind.

Neben Erzählungen werden im weiteren Verlauf der Diagnose auch Fragebogenuntersuchungen herangezogen. Dabei werden international anerkannte Kriterien abgefragt und so die Wahrscheinlichkeit einer AD(H)S Erkrankung weiter eingegrenzt.

Ein dritter Schritt können spezielle Untersuchungen und Tests sein. So werden bei der körperlichen und neurologischen Untersuchung zum Beispiel Hör- und Sehtest durchgeführt, um auszuschließen, dass das Aufmerksamkeitsdefizit keine körperliche Ursache aufweist. Gleichzeitig werden andere Störungen als Ursache für die Symptome ausgeschlossen.
Mit entwicklungsbezogenen Tests wird geprüft, ob Verzögerungen in der Denk- und Sprachentwicklung vorliegen. Als Begleiterscheinung können Auffälligkeiten in der Entwicklung Hinweise auf eine AD(H)S Erkrankung geben. Kinder werden dabei beim Spielen und Malen beobachtet oder beauftragt kleine Aufgaben zu lösen. Die Aufmerksamkeitsspanne, sowie das Verhalten bei Anforderungen werden dabei von Fachkräften genauer beobachtet.

Der Vorteil der globalen Betrachtung ist, dass neben der sicheren Diagnose auch Potenziale des Kindes freigelegt werden. So kann man zum einen erkennen, wie sein Kind lernt und welche Herangehensweise es bei Problemlösungen favorisiert. Gleichzeitig kann man erkennen, welche Sinneskanäle das Kind am besten nutzen sollte, um optimal zu agieren. Man kann also nur durch eine umfassende Diagnose erkennen, ob eine Therapie notwendig ist und wenn ja, welche Form der Therapie am sinnvollsten ist. Die Abklärung sollte dabei in jedem Fall durch einen Facharzt (Kinderpsychiater, Psychotherapeut) erfolgen. Als erste Anlaufstelle können der Hausarzt oder allgemeine Beratungsstellen dienen.

Was tun bei AD(H)S? tutoria rät:

Obwohl AD(H)S nicht als Ursache von Erziehungsfehlern durch Eltern und Lehrer angesehen werden kann, können diese die Auswirkungen der Erkrankung maßgeblich beeinflussen.

Bezugspersonen von AD(H)S Kindern sollten sich zunächst umfassend über die Thematik informieren. Nur so können sie die Potentiale der Kinder unterstützen und die Negativ-Spirale verlassen.

Folgende Punkte sollten Sie als Elternteil beachten:

  • Positive Verstärkung: Loben Sie den Versuch und tatsächlich wünschenswertes Verhalten
  • Zeigen Sie Verständnis für das Verhalten Ihres Kindes
  • Übertragen Sie dem Kind wertvollen Aufgaben, um das Selbstwertgefühl zu stärken
  • Schaffen Sie Kontaktmöglichkeiten zu gleichaltrigen Kindern
  • Strukturieren Sie den Tages- und Wochenablauf ganz genau und erstellen Pläne dafür
  • Arbeiten Sie mit einem Belohnungssystem: Bei Erledigung von bestimmten Dingen werden Punkte und somit eine Belohnung vergeben
  • Schaffen Sie Ihrem Kind einen eigenen, sauberen Arbeitsplatz für die Hausaufgaben
  • Legen Sie alle nötigen Arbeitsmaterialien für die Hausaufgaben in greifbare Nähe
  • Teilen Sie die Hausaufgaben in kleine überschaubare Abschnitte und gewähren Sie Ihrem Kind ausreichend Pausen

Die nachfolgenden Punkte sind für Sie als Lehrer bedeutsam:

  • Schaffen Sie einen angstfreien Rahmen in der Schulklasse: ein AD(H)S Kind muss sich trauen Fragen auch öfters zu stellen
  • Geben Sie verantwortungsvolle Aufgaben an AD(H)S Kinder, z.B. Tafeldienst
  • Geben Sie Unterstützung in organisatorischen Dingen: klare Regeln zur Heftführung oder Hausaufgabenkontrolle
  • Reduzieren Sie unnötige Reize: Sitzplatz mit wenig Ablenkung oder Einzeltische im Klassenzimmer
  • Sprechen Sie wenn möglich mehrere Sinneskanäle gleichzeitig an: Blickkontakt bei Erklärungen
  • Wiederholen Sie wichtige Anmerkungen
  • Verwenden Sie auffallende Farben bei Arbeitsblättern und an der Tafel
  • Gewähren Sie ausreichend körperliche Bewegung in der Pause oder während des Unterrichts (z.B. Tafel putzen, etwas aus Lehrerzimmer holen)

Generell sollten Bezugspersonen im Gespräch mit AD(H)S Kindern auf kurze und prägnante Sätze achten. Nonverbale Verstärker (zum Beispiel berühren der Schulter, Blickkontakt) helfen, dass die Aufmerksamkeit des Kindes zusätzlich angesprochen wird und Informationen so bewusster aufgenommen werden. Eine feste Stimme, sowie klare Mimik und Gestik unterstützen den Verarbeitungsprozess zusätzlich.

Neben diesen Tipps für den Alltag mit AD(H)S Kindern stellen Ärzte und Psychologen nach der Diagnose meist umfassende Therapieansätze zusammen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur ein Lebensbereich des Kindes verändert wird, sondern übergreifende Maßnahmen eingesetzt werden. So sollte nicht nur der familiäre Alltag überdacht werden, sondern ggf. auch in der Schule neue Strukturen eingeführt werden. Der Austausch zwischen den verschiedenen Bezugspersonen ist somit eminent wichtig. Ob und in welchem Umfang eine medikamentöse Behandlung oder spezielle Fördertherapien (Logopädie, LRS-Training) sinnvoll sind, sollte der Facharzt nach vorausgehender, eingängiger Diagnose entscheiden.

Fragen & Antworten

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