Übersetzungsstrategien – die Anleitung
Einführungstext lesen
Bei fast allen Texten in der Schule gibt es einen kurzen Einführungstext/Vorwort auf Deutsch,bevor der eigentliche lateinische Text beginnt. Dieser klärt über Personen, Themata und Lokalitäten auf, die später in dem Text vorkommen. Gründliches Lesen erspart somit das Grübeln über Worte und deren Bedeutung, die eigentlich keine Lernvokabeln sind, sondern Namen von Personen und Orten.Wer zudem Kenntnisse über die im Text vorkommenden Ereignisse oder Personen hat, weil er sie im “Kulturteil” gelernt hat, ist zusätzlich im Vorteil, da er die Handlungstruktur kennt!
Den gesamten Text lesen und Kernaussage formulieren
Viele Schüler machen den Fehler gleich beim 1. Wort des Textes mit dem Übersetzen anzufangen,ohne zuvor den ganzen Text durchgelesen zu haben. Dabei entstehen meistens Übersetzungsfehler, die den Inhalt und Sinn des Textes beträchtlich verändern. Sinnvoll ist es, sich den ganzen lateinischen Text mindestens einmal durchzulesen und dabei auf Schlagwörter und Wortfelder zu achten. Gibt es zum Beispiel oft Gegensatzpaare, oder Worte der Gerichtssprache? Kommt ein bestimmtes Wort wiederholt vor? Solche anfänglichen Überlegungen helfen, nicht in eine komplett falsche Übersetzung und Wortbedeutung zu rutschen.
Erst jetzt wird mit dem Übersetzen begonnen!
Satzglieder identifizieren
Die beliebteste Schülerübersetzungsmethode ist vorne beim ersten Wort anzufangen und beim letzten Wort des Satzes aufzuhören. So funktioniert Latein in der Regel aber nicht. Als Faustregel gilt:
- Indentifizierung des Hauptsatzes (HS) und Nebensatzes (NS)
- Analyse von 1.Prädikat 2.Subjekt 3.Akk Obj. 4.Dat.Obj. 5.Rest (PSADR)
Mit dieser sogenannten “Konstruktionsmethode” kann nichts schiefgehen und das Grundgerüst des deutschen Satzes steht. Nun kann der Rest wie Adverbien, Partizipien usw. in den Satz eingefügt werden.
Sinn/Angemssenheit der Übersetzung prüfen
Viele Schüler machen sich nach der Übersetzung der lateinischen Worte oft keine Gedanken mehr um den Sinn und die grammatikalische Richtigkeit ihrer deutschen Arbeit.Dies ist eine unnötige Fehlerquelle, die vermieden werden kann. Hier gilt: Eine Übersetzung ist nur dann eine gute und vor allem angemessen deutsche, wenn jemand den Textsinn verstehen kann, ohne den lateinischen Text vorher gelesen zu haben, oder überhaupt Latein zu können. Ist dies nicht der Fall ist die Übersetzung nicht angemessen ins Deutsche übersetzt und man hat bestens eine “lateindeutsches” Wirrwarr. Hilfreich ist die Probe , ob man seine Übersetzung in das Lateinische zurückübersetzen kann und dabei der gleiche Text entsteht. Sind die Konstruktionen nachvollziehbar: Gut gemacht!
Kurze Zusammenfassung:
- Einleitung lesen
- Kernaussage mit Schlagwörtern formulieren
- Strukturiert übersetzen
- Sinn prüfen